Speaker
Sich vor viele Menschen stellen und eine Stunde referieren zu müssen kann quälend sein. Nicht für mich. Schon als Kind wurde mir vorgeworfen, ständig Vorträge zu halten. – Ungefragt und natürlich unbezahlt. Nicht jeder meiner Freunde war damals begeistert; jene, die ich zum Lachen brachte, aber bestimmt.
Seit vielen Jahren referiere ich nun schon vor Erwachsenen und freue mich noch immer, wenn ich Menschen zum Lachen bringe. Ich möchte aber auch Erstaunen, Inspiration und Betroffenheit auslösen. Stets versuche ich dabei, meinem Publikum einen Spiegel vorzuhalten und neue Perspektiven aufzuzeigen.
Meine Vortragsthemen sind breit gefächert und natürlich von Veranstaltung und Publikum abhängig. Immer haben sie aber mit der Frage zu tun, in welcher Weise wir unsere Wahrnehmungen und Entscheidungen an die jeweiligen Arbeits- und Lernbedingungen anpassen, und was diese Anpassung für den Einzelnen und für Organisationen bedeutet. Vor allem die digitalisierte Arbeitswelt beschäftigt mich: Branchenübergreifend arbeiten mittlerweile fast alle Menschen in einem Biotop, in dem permanent Leistung gefordert, aber hauptsächlich Erfolg honoriert wird. Die Folge dieser Version des „New Work“ ist, dass die Anstrengungen des Einzelnen (die eigentliche Leistung) kaum noch wahrgenommen wird. Trotz aller Mahnungen ob dieses grundlegenden Problems versuche ich aber, zu relativieren und zu differenzieren: Wir haben nicht nur mit den bedenklichen Nebenwirkungen der Erfolgskultur oder des exzessiven (Digital-) Konsums zu kämpfen, sondern müssen auch die großartigen Chancen und neuen Optionen für Menschen und Organisationen sehen. – Zum Beispiel für neue Lern- und Arbeitsmethoden. Und übrigens: Es gibt immer Menschen, die auch unter ungünstigsten Bedingungen leben und arbeiten und trotzdem zukunfts- und lösungsorientiert bleiben. Von ihnen sollten wir lernen.